Das Kino bringt uns bekanntlich HeldInnen. Das Motiv des auf sich gestellten Einzelgängers, der es mit dem 'Rest der Welt' aufnimmt, ist hierbei eines der bevorzugten Sujets. Ausgeschlossen aus der Gesellschaft, getragen von unbeugsamem Stolz, von allen gesellschaftlich geltenden Normen und Vorschriften frei, nährt diese Figur unsere Träume von Selbstbestimmung und Autarkie.
Der ergreifenden Romantik, die derartige Ausbrecher, Rebellen, 'lonesome cowboys' zu unseren unantastbaren Helden erklärt, steht in der gesellschaftlichen Realität scheinbar kein Pendant gegenüber. In den spätkapitalistischen Gesellschaften ist die Welt des Einzelnen und besonders des Einsamen negativ konnotiert.
Und trotz alledem präsentiert uns die Filmindustrie ein ums andre Mal weitere EinzelgängerInnen. Diese werden zwar immer verlassener und durchgedrehter, entsprechend den Umständen, in denen sie / wir leben, aber sie leben dennoch und überleben, auch wenn dies nur in unseren Köpfen der Fall ist
Mit unserer Programmauswahl wollen wir, unter Berücksichtigung möglichst vieler verschiedener Filmgenres, Schlaglichter auf das Thema "Einzelgänger" werfen. Dabei beschränken wir uns nicht nur auf den Typus des "klassischen Einzelgänger"; - aus freiem Willen gegen den Rest der Welt - , sondern wir haben versucht, in unserer
Auswahl freiwillige und unfreiwillige, zufriedene und unzufriedene, männliche und weibliche Einzelgänger ... etc. miteinzubeziehen.